SSD geschrottet: Daten gerettet

SSD Rettung mit Linux

Ja da war sie fort die SSD. 

Gerade einmal 6 Monate alt und schon sorgte sie für den denkbaren Super-GAU: Das Betriebssystem samt aktuellem und selbstverständlich zuletzt vor 3 Monaten gesichertem Datenbestand war von einem auf den anderen Augenblick Geschichte.

Ärgerlich.

Da man sich mit derartigen Ausfällen aber – sicher ebenso selbstverständlich – ganz und gar nicht zufriedengeben möchte, lässt man auch die vermeintlich dümmste Idee nicht unversucht…

tl;dr SSD-Rettung mit einer Linux-VM

Die Ausgangslage:

An einem Freitagabend ging die SSD hops, um gleich am darauffolgenden Samstag durch ein anderes Modell ersetzt zu werden. Das restliche Wochenende wurde anschliessend mit unsinnigen aber notwendigen Arbeiten verbraten: Betriebssystem installieren, den gewohnten Zustand mit allerhand Softwareinstallationen und Backups wiederherstellen lassen und dann hoffen, dass es am Ende doch nicht so schlimm ist.

Idee: Defektes Laufwerk einfach wieder anschliessen und hoffen, dass man irgendwie an den Inhalt kommt

Da mein liebgewonnenes E-Mail-Gedächtnis aus aktuell 6 wichtigen Accounts komplett verschwunden war und sämtliche Projekte über den Desktop verstreut lagen, musste ich irgendwie an die Platte kommen und so verbaute ich dieses neumodische Festplattenäquivalent erneut in meinem Rechner.

Im BIOS wurde sie allerdings nicht immer erkannt, was für das gewisse Überraschungsmoment gesorgt hat: Hurra… Oooooch… Hu… doch nicht… Hurra… Ooooooch… ich glaub jetzt ist sie tot… jap… tot…

Grunzlaute… Wutreden… Geräusche von berstendem Metall… Ruhe.

Ein Plan: Da die SSD am Mainboard gar nicht mehr will, muss ein USB-Adapter her

Ein USB-SATA-Adapter kann eine echte Überraschung sein: Er versorgt die offensichtlich verwirrte SSD mit Strom und schafft es irgendwie, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Windows mag sie trotzdem nicht mehr… schade.

Wenn nix mehr geht, muss man es wohl mal mit Linux versuchen

Um herauszufinden, ob sie überhaupt funktioniert – ich wollte das vielleicht noch zu rettende Stück Speicher nicht unnötig “stressen” – stöpselte ich sie mit besagtem Adapter kurzerhand an einem Linux-System an:

Failed to mount '/dev/sda4': Operation not permitted
The NTFS partition is in an unsafe state. Please resume and shutdown 
Windows fully (no hibernation or fast restarting), 
or mount the volume read-only with the 'ro' mount option.

Eine gruselige Fehlermeldung, aber am End gar nicht so fatal: Ich band das Laufwerk erneut als “read only”-Gerät ein und siehe da: Meine verlorenen Daten wurden wieder sichtbar. Was man sehen kann, sollte man in aller Regel auch kopieren können…

Ob das jetzt auch mit einer Virtuellen Maschine klappen kann?

Aber ja: Daheim habe ich die verlorene SSD dann mit einem VMWare Player und Ubuntu unter Windows 8.1 zu neuem Leben erweckt und schiebe nun artig Daten von A nach B… 84GB… über USB2: Hurra 😀

Eigentlich war die Lösung ganz einfach.

Und da es mich irgendwie an fast vergessene Tage erinnert, in denen man Freunden und Bekannten als Lösung nahezu aller Computerprobleme eine Knoppix-Boot-CD empfahl, dachte ich, dass es einen Blog-Beitrag wert sei.

Ende vom Lied: Mehr Backups!

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