London: Mehr als nur eine Reise wert.

Sicherlich ist es in Thüringen auch wunderschön und bestimmt kann man auch in Rheinland-Pfalz super chillen, aber wenn Ihr Euch unlängst gefragt haben solltet, wohin es im nächsten Kurzurlaub gehen soll: London ist eine ziemlich coole Stadt.

tl;dr Ein kurzer Reisebericht zu einer der vermutlich schönsten Hauptstädte Europas.

Es ist ungefähr 24 Jahre her, dass ich zuletzt in London war. Damals schon war ich fasziniert von dieser unfassbar vielseitigen Stadt im Süden Englands. Und ich war begeistert von diesem großartig funktionierenden Nahverkehr. Und tatsächlich kann ich Euch sagen: Diese Stadt ist einfach immer noch jeden Besuch wert.

In kaum einer anderen Stadt liegt das Alte so dicht neben dem Neuen und gibt dabei ein so wunderbar surreales Bild ab. Ernsthaft. London mag noch so modern aussehen, mit all seinen gläsernen Türmen und abgefahrenen, architektonischen Meisterwerken der Neuzeit: Es ist immer Platz für die Geschichte. Und die ist nicht minder abgefahren. Sei es die grandiose Westminster Abbey, St. Pauls Cathedral oder der Tower Of London. All diese Orte werden ganz wunderbar umrahmt von glorreich inszenierten Zeitzeugen der Gegenwart und ebenfalls großartig unterwandert vom ältesten U-Bahn-Netz der Welt. Dieses ist nicht nur alt sondern auch verdammt gut durchdacht. Ihr gelangt in Windeseile von einem zum anderen Ende der Stadt und müsst Euch eigentlich niemals Gedanken machen, wann die Bahn kommt. Sie kommt. Immer. Und bestimmt innerhalb der nächsten paar Minuten.

Für eine Sightseeing-Tour sind das natürlich die besten Voraussetzungen und so schafft man es wahrhaftig auch in kurzer Zeit unfassbar viele Eindrücke zu sammeln.

Damit es nicht ganz so teuer wird – London ist tatsächlich alles andere als günstig – gibt es diverse Angebote, die man als Tourist in Anspruch nehmen kann. Man sollte sich vorher allerdings gut überlegen, für welche Variante man sich entscheidet. Es gibt zum Beispiel zwei verschiedene “Pässe”, die man käuflich erwerben kann: Den “London Explorer Pass” und den “London Pass“. Preislich relativ ähnlich unterscheiden sich die beiden Fast-Namensbrüder lediglich im Detail. Beide haben aber gemeinsam, dass man den Eintrittspreis für die meisten “Pflicht”-Touristenmagneten inklusive hat. Das Angebot variiert hier allerdings leicht. Wir haben uns bei unserer Tour für den London Pass entschieden und unterm Strich etwa 50 Pfund an Eintrittsgeldern gespart. Kann man so machen. Bei der Wahl des Passes – oder ob man gänzlich auf so etwas verzichtet – spielt natürlich neben der Dauer des Aufenthaltes auch die Bereitschaft, viele Ziele an einem Tag anzusteuern, eine nicht unwesentliche Rolle. Bei einem der Angebote ist beispielsweise der Besuch des “London Eye” inklusive – bei dem anderen nicht.

Mein Aktivitäts-Index ist in den 4 Tagen unserer Tour übrigens um den Faktor 15 gewachsen. Als Software-Entwickler verbringe ich üblicherweise die meiste Zeit sitzend vor einem PC und bewege mich im Schnitt ungesunde 1.000 Schritte am Tag. In London waren es am schwächsten Tag “nur” 14.500. Es gibt aber auch einfach viel zu viel zu sehen…

Die Stadt zeichnet sich aber auch nicht nur durch die meisterhaft in Szene gesetzte Architektur, sondern auch durch ihre großartige Gastfreundschaft aus. Londoner sind ein überaus freundliches und aufgeschlossenes Volk. Vom eigenwilligen Humor und der Interpretation guten Kleidungsstils einmal abgesehen muss man diese Stadt einfach lieben.

Hier ein paar Tipps, solltet Ihr wahrlich mit dem Gedanken spielen, London zu besuchen:

Unser Hotel im Stadtteil Pimlico hatte kein Frühstück inklusive, weshalb wir uns ein kleines Cafe in der Umgebung ausgesucht haben, das wirklich ganz fantastisch Frühstück kann: Das Cafe Mignon. Winzig klein aber sowas von oho! Mit einem kleinen Garten im Hinterhof kann man hier so richtig fein in den Tag starten. Das gemütliche Ambiente und die überaus freundliche Bedienung zeichnen diese Location aus: Dringend weiterzuempfehlen!

Pimlico ist generell empfehlenswert, da die Hotelpreise hier noch moderat sind und man über die nahegelegene Victoria Station jeden Zipfel Londons in kürzester Zeit erreichen kann.

Den öffentlichen Nahverkehr nutzt Ihr am besten mit einer Oyster-Card oder einem (Gruppen-)Tagesticket, das Ihr an jedem Fahrkartenautomaten ziehen könnt: Das schont nicht nur die Nerven, sondern auch den Geldbeutel. Vielleicht nicht unwesentlich zu erwähnen: Bewahrt die Tickets nicht in unmittelbarer Nähe Eures Smartphones auf, da es den Magnetstreifen des Tickets unleserlich machen kann. Das ist zwar kein echtes Problem, da es an jeder Station einen freundlichen Mitarbeiter gibt, der Euch weiterhilft, aber nervig ist so ein kaputtes Ticket schon… ehrlich wahr.

Wenn Ihr etwas essen möchtet: Bitte tut das! Verhungern ist echt blöde. Wir haben in Pimlico diese wunderbare Location aufgetan: The Marquis of Westminster. Hier bekommt Ihr nicht bloß erstklassige Cocktails, sondern auch ganz fantastisches Essen. Erstklassige Nudelgerichte gibt es bei Sapori, einem wirklich feinen, kleinen Restaurant in Westminster. Ein schneller und vorzüglicher Burger geht übrigens ziemlich gut bei Chelsea Burger an der Chelsea Bridge: Hier wartet jeden Abend bis spät in die Nacht (und auch den nächsten Morgen) ein kleiner Foodtruck auf Euch. Auch dieser ist mir durchaus eine Empfehlung wert.

Gut zu wissen: Wer sich abends noch ein Wegbier kaufen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es in England einer speziellen Lizenz bedarf, Alkohol zu verkaufen. Die wenigsten kleinen Geschäfte haben diese. Wenn Ihr aber Glück habt, findet Ihr das gesuchte Getränk in einem Supermarkt, sofern dieser noch auf hat…

Ich kann sagen, dass sich das verlängerte Wochenende in dieser unfassbaren Stadt durchaus gelohnt hat. Sie ist vielseitig und wahrscheinlich auch in 2 Wochen noch nicht vollständig erkundet. Solltet Ihr also auf der Suche nach einem Städte-Trip sein: Auf nach London!

Und keine Angst: Es regnet nicht die ganze Zeit… 😉

In meinem flickr-Album findet Ihr noch das ein oder andere Foto der Tour: Viel Spaß damit 🙂

 

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